Leseprobe aus "Meine Frau mit der feuchten Schnauze"


Es hatte lange Diskussionen gegeben. Ob ein Hund Kleidung benötigte oder nicht. Denn im Gegensatz zum Menschen verfügte er über ein wärmendes Fell, welches ihn vor Kälte schützte. Bis auf ihr ausrasiertes Hinterteil. Die nachgewachsenen Stoppeln hatten sich entzündet, und Herbert hatte sie liebevoll mit einer antiseptischen Salbe behandelt. Die er gleichzeitig als Gleitcreme verwendete. Ohne die Frage endgültig geklärt zu haben, standen sie vor Larissas Pet-Shop. Von früheren Besuchen wussten sie, dass es ein gut sortiertes Zoogeschäft war. Aber war es auch zoophil?
„Ich kann das nicht.“
„Wer wollte sie denn in Reizwäsche sehen?“
„Schon, aber...“
„Dann los.“
Um diese Zeit war der Laden gut besucht. Katzenstreu und Leckerlis gingen über den Tresen. Teenager verglichen Kauknochen aus Kautschuk in quietschbunten Farben. Herbert und Gabi steuerten zielstrebig auf die Textilabteilung zu.
„Kann ich ihnen helfen?“
Die Verkäuferin trug ein Namensschild. Schwer zu sagen, ob sie die ominöse Larissa aus dem Firmenlogo war. Herbert konnte die Worte Malik-Holzner über ihrem wogenden Busen entziffern. Offensichtlich war sie mit einem Ausländer liiert.
„Ja gerne. Wir suchen ein paar Kleidungsstücke für unseren Hund. Leider kennen wir uns überhaupt nicht aus.“
„Hatten sie an etwas Bestimmtes gedacht?“
„Es sollte einer Dame gerecht werden.“
„Damit scheiden verspielte rosafarbene Oberteile aus.“
„Richtig, es sollte Klasse haben.“
„Und sinnlich sein.“
„Ähem ja, sinnlich. Ich hätte da ein entzückendes Shirt mit kurzen Ärmeln in ziegelrot. Oder einen violetten Pullover mit Strassapplikationen.“
„Meinen sie, das steht ihr?“
„Oh ja! Zu einem weißen Fell kann man alles tragen. Vor allem kräftige Farben.“
„Entschuldigen sie mein Unwissen, aber welche Größe würden sie empfehlen?“
„S bei Pinschern, M bei Dackeln, L bei Schäferhunden, und XL bei Bernhardinern. Probieren wir es mit L. Darin dürfte sie sich wohlfühlen.“
Freudig wedelnd hob Daisy ihren Schwanz zur Anprobe. Es fiel schwer, den Blick von ihrem Hinterteil zu lösen. Welches sich wesentlich von dem anderer Hündinnen unterschied. Fleischig wie ein modernes Tableau sprangen einem die saftigen Schamlippen förmlich entgegen. Frau Malik-Holzner wagte es als Einzige, das peinliche Schweigen zu brechen, was zwischen ihnen wie ein schwebendes Damoklesschwert in der Luft hing.
„Gestatten sie mir eine Frage.“
„Ja bitte?“
„Warum ist ihre Scham rasiert?“
„Sie hat sich im Wald Zecken eingefangen.“
„Sind sie sicher? Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich auf Filzläuse tippen.“
„Finden sie einmal Zecken in einem dichten Fell. Der Tierarzt hat die betroffenen Stellen freigelegt, und hinterher mit Jod bestrichen.“
Zuerst sträubte Daisy sich, als die Verkäuferin ihr die ungewohnten Stoffe überzog. Sie kaute an ihrem Kragen wie an einem lästigen Halsband.
„Gewöhnt sie sich daran?“
„Geben sie ihr einen Augenblick.“
Daisy marschierte auf wackeligen Beinen durch das Geschäft. Jeder Versuch die Ärmel ihres Oberteils abzuschütteln scheiterte. Mit der Zeit verlor sie ihre schwimmenden Bewegungen auf dem Trockendeck, devot fügte sie sich in ihr Schicksal. Das Ehepaar Müller hatte keine andere Reaktion von ihr erwartet. Denn nur sie hatten sie abgerichtet.
„Wünschen sie vielleicht ein Höschen, welches ihre Scham verdeckt?“
„Im Gegenteil. Was haben sie an Reizwäsche da?“
Da war es wieder, das peinlich betretene Schweigen.
„Ich frage sie nochmals: Warum ist die Scham ihres Hundes rasiert?“
„Ein Rüde soll sie besteigen. Und es soll ziemlich rüde zugehen.“
„Sie denken in menschlichen Dimensionen. Reizwäsche für Hunde...“
„Führen sie das in ihrem Sortiment?“
„Schon, aber-“
„Dann zeigen sie mir, was sie dahaben.“
Herbert spürte, wie Frau Malik-Holzner ihren Worten misstraute. Dennoch zeigte sie ihnen eine Auswahl erotischer Tierbekleidung, die das Feuer seiner Lenden entzündete. Er stellte sich Daisy in diesen knappen Stofffetzen vor. Wie verführerisch ihre Flanken betont werden würden. Unauffällig griff er an seinen eigenen Hosenbund, und zerrte den Saum seines T-Shirts heraus. Um eine gewaltige Erektion zu verbergen. Nicht vor Gabi, die Verständnis für Herberts neue Gefühle gegenüber ihrer Hündin kannte. Aber gegenüber der Verkäuferin, die nur das harmlose Herrchen in ihm sah.
„Verführung ist ein breites Spielfeld. Sie sind beide alt genug, um es ihnen nicht mehr erklären zu müssen. Paarungswilligen Hunden bieten wir ein breites Spektrum erotischer Wäsche an. Von durchbrochener Spitze bis zu eng anliegendem Lurex. Bitte folgen sie mir.“
Die Reizwäscheabteilung befand sich im Untergeschoss. Bückware, wie Herbert amüsiert bemerkte. Nicht die Art Wäsche, die regulären Kunden angeboten wurde.
„Wenn sie möchten, kann ich ihnen ein spezielles Duftspray empfehlen. Es enthält Pheromone, die auf Rüden anziehend wirken.“
„Packen sie es mit dazu.“
Herbert beglich die exorbitante Rechnung mit seiner Kreditkarte. Dabei war Daisys neue Wäsche jeden verdammten Cent wert. Mit hochrotem Kopf verließen sie den Laden. Gabi trug zwei volle Einkaufstaschen mit verführerischen Dessous in Tiergrößen. Daisy folgte ihnen neugierig schnuppernd.
„Der reinste Spießrutenlauf. Nächstes Mal bestellen wir im Internet!“
„Zeig mal das Spray.“
Frau Malik-Holzner hatte ihnen trotz anhaltendem Protest das Pheromonspray als Dreingabe eingepackt. Notgedrungen studierte er das kleine Etikett.

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